Über uns
Die Forschungsgruppe Ethisch-Ökologisches Rating ist ein interdisziplinärer, ökumenischer Zusammenschluss mit dem Ziel, einen Beitrag zur Entwicklung einer sozial-ökologischen zukunftsfähigen Marktwirtschaft zu leisten. Die Mitglieder sind kritische Wissenschaftler und engagiert Interessierte der Zivilgesaellschaft. In den 90er Jahren hat die Forschungsgruppe die erste Kriteriologie für eine verantwortliche Geldanlage entwickelt - den Frankfurt-Hohenheimer Leitfaden.
1997 veröffentlichte sie den Band Ethische Kriterien für die Bewertung von Unternehmen, der international Resonanz gefunden hat. Aus der dort begründeten Systematik der Nachhaltigkeitskriterien Kultur-, Natur- und Sozialverträglichkeit ist das Corporate Responsibility-Rating der oekom research AG in München entwickelt worden, das heute von mehr als 60 institutionellen Investoren, Banken und Fondsgesellschaften in acht Ländern angewandt wird.
- In den Folgejahren kritische Beobachtung der Geschehnisse am Finanzmarkt unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung des Ethischen Investments;
- Verbreitung des Gedankens der ethischen Geldanlage bei Bistümern, Orden, privaten Investoren, Banken; Zusammenarbeit mit und Beobachtung von Institutionen des ethisch-ökologischen Ratings;
- Gründung von Corporate Responsibility Interface Center, Verein ethisch orientierter Investoren e.V. (CRIC) als Auslagerung der Beratungstätigkeit;
- Erarbeitung von Studien, z.B. zur ethischen Bewertung von Hedgefonds, Mikrofinanz, Qualität von Nachhaltigkeitsagenturen, Analyse von Managergehältern (Veröffentlichungen).
Die Erkenntnis, dass ethisch verantwortliches Investitionsverhalten unter konträren rechtlichen Rahmenbedingungen keine Mehrheit finden kann, veranlasste die Forschungsgruppe 2008 zu zwei Neuerungen: Zum einen wurde die Buchreihe Geld & Ethik im Altius Verlag gegründet (Buchveröffentlichungen) – der erste Band der Reihe trägt den Titel Nachhaltige Entwicklung: Die besondere Verantwortung des Finanzkapitals. Zum anderen veranstaltete die Forschungsgruppe ein Fach-Symposium Sustainability als Gestaltungsprinzip für die Rahmenordnungen von Finanz- und Gütermärkten. Die Ergebnisse des Symposiums wurden 2009 in dem Band Eine Politik für Nachhaltigkeit – Neuordnung der Kapital- und Gütermärkte niedergelegt und in dem darin abgedruckten Kommuniqué der Symposiumsteilnehmer zu Thesen verdichtet.
Darauf aufbauend wurde der Appell Nachhaltige Entwicklung braucht Gesetze für Nachhaltigen Wettbewerb! für eine bundesweite Kampagne entwickelt, mitdem Ziel, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik davon zu überzeugen, dass die gesetzlichen Grundlagen der Wettbewerbsordnung die nachhaltige Entwicklung behindern, solange sie Investoren, Unternehmen und Konsumenten das fast uneingeschränkte Streben nach Wettbewerbsvorteilen erlauben, die aus der Abwälzung von Kosten (Externalisierung) auf Umwelt und Gesellschaft resultieren. Wenn heute noch zugelassen wird, dass die Marktleistung auf der Ausbeutung der Gemeingüter beruht, wird der Wettbewerb diskreditiert, und zugleich die Kapitalrendite; denn der Markterfolg trägt dann zum Verzehr der Substanz bei, zur Verelendung der künftigen Generationen. Deshalb brauchen wir Gesetze, die den Wettbewerb nur insoweit schützen, als er nachhaltig ist.